Wie viel Zeit und Aufmerksamkeit geben wir uns selbst jeden Tag?
In welchem Verhältnis fliesst Geben und Nehmen in meinem persönlichen Alltag?
Woher kommt unsere eigene Kraft? Sind wir in der Lage uns von Anderen auch umsorgen zu lassen? Und, haben diese Anderen, denn überhaupt auch noch genügend Kraft und Energie, um etwas abgeben zu können?
Was also tut jeder Einzelne, um für sich selbst zu sorgen? Womit nähren wir uns selbst? Was hilft uns, ohne dass wir wieder Energie verbrauchen, wieder aufzutanken, ohne dass wir die Energie der Anderen rauben? Welche Methoden haben wir dafür entwickelt? Oder spüren wir nur, dass die Kräfte immer mehr schwinden und der Schlaf nicht mehr ausreicht um uns zu regenerieren? Wie lange kann solch ein Zustand „gepflegt“ werden.
Der Begriff „Lebenspflege“ (Yang Sheng) kommt aus der ursprünglichen Chinesischen Medizin, bei der es um Prävention, um Vorbeugen, geht. Der damalige Arzt hatte die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Menschen gesund bleiben! Hierfür bekam er sein Honorar. Kam es zu einer Erkrankung, wurden seine Mittel gestrichen. Im schlimmsten Fall musste der Arzt mit seinem Leben bezahlen.
Der Arzt war verpflichtet, alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Von klein auf wurde für genügend Bewegung, gute Luft, gesundes Essen, Regelmässigkeiten im Tagesablauf, Seelenhygiene, optimale Wohn- und Schlafbedingungen gesorgt. Auch wenn es um die Entwicklung der persönlichen Fähigkeiten ging, wurde der Arzt befragt, der auch in der Astrologie bewandert war.
Erst wenn es zu einer Erkrankung kam, wurden Heilkräuter, medizinische Massagen oder Akupunktur eingesetzt. Atem- und Bewegungsübungen, in der reinen Natur praktiziert, galten als die Kaiserdisziplin. Damals nannte man dies …. Heute sind diese Übungen unter dem Namen „Qi Gong“ bekannt und werden sehr differenziert in der Lebenspflege eingesetzt. Je nach Konstitution und Bedarf können Übungen im Stehen, Gehen, Sitzen oder auch im Liegen praktiziert werden.
Gemeinsame Ziele aller Übungen sind:
- Kultivierung der Achtsamkeit
- Körperbewusstseinsschulung
- Förderung der Ausgeglichenheit und der inneren Ruhe
- Positiv für körperliche und geistige Gesundheit
- Erhaltung und Wiederherstellung der Regenerations-Fähigkeit für die Selbstregulation, Erholung und des inneren Gleichgewichtes
- Abbau stressbedingter Spannungsmuster
- Aufbau einer stabilen Mitte und Gleichgewichts
- Emotionales Gleichgewicht
- Erhöhung des Energieniveaus
Atem- und Bewegungsübungen, verbunden mit natürlicher Ernährung und optimalen Wohnbedingungen, sind das A und O und eine ideale Grundlage um lange, gesund und glücklich zu leben.
Burn-Out-Syndrom, Erschöpfungsdepression, Schlaflosigkeit, Emotionale Unausgeglichenheit, Schwäche und Dauermüdigkeit, etc. sind heutzutage leider, schon fast die Regel. Sogar bei Jugendlichen und Kindern werden diese Symptome festgestellt. Der Leistungsdruck führt zu einem Leistungsverhalten, für welches der Mensch nicht konzipiert ist. Ein Leben in Daueraktivität wird zu Dauerstress, in dem der Betroffene kaum mehr ausbrechen kann.
Sein Leistungsverhalten hat zur Folge, dass er immer weniger Nischen sieht oder erkennt, in denen er sich effektiv erholen kann. Der erste Schritt ist, dass dies zu erkennen. Im gleichen Atemzug sollte die An-Erkennung stattfinden. Um in der Folge davon die Bereitschaft zur Veränderung aufbringen zu können. Oft geht der nächste Weg in eine Klinik für Psychosomatik.
Unser Ziel sollte es sein, die eigene Verantwortung wieder zu ergreifen, sich selbst ernst zu nehmen und zu erkennen, dass – wie es bei den Buddhisten heisst – jeder der Meister seines Lebens ist!
Welche Möglichkeiten haben wir, aus diesen schon langen bestehenden, destruktiven Gewohnheiten herauszuwachsen? Diese Frage kann, weil nicht sofort zu beantworten, oft sehr ernüchternd sein. Der Weg zurück, über die eigene Verantwortung, erfordert zuerst einmal Mut, dann Aufklärung und unterstützende Begleitung für die praktikable Umsetzung.
Dafür steht die Schule für die Pflege des Lebens.
Amituopho
Sabine